Frauengesundheit
Zunehmend finden Frauen den Mut, ihre Blasenschwäche anzusprechen. Das ist ein Thema, das viel zu lange beschwiegen wurde!
Ob in der Stillphase nach einer Geburt, im Rahmen der Wechseljahre oder im höheren Lebensalter, mit einem integrativen Therapieansatz aus Gespräch, Training, anthroposophischen Heilmitteln und bioidentischen Hormonen lässt sich häufig eine Operation bei Gebärmuttersenkung vermeiden. Wenn das nicht möglich ist, lässt die OP sich gut vor- und auch nachbereiten.
Im gemeinsamen Gespräch finden wir heraus, seit wann und in welchen Situationen Sie unkontrolliert Urin verlieren (zum Beispiel beim Heben, Niesen und Lachen oder beim Sport wie Jogging oder Trampolin). Dann handelt es sich um eine sogenannte Stress- oder Belastungsinkontinenz, die mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Senkung der Gebärmutter einhergehen kann.
Für die Therapie sind dann die individuelle Anleitung und das gezielte Training der Beckenbodenmuskulatur entscheidend. Aus eigener Erfahrung kenne ich die gute Wirksamkeit, empfehle deshalb gerne die Cantienica-Methode und vermittle wohnortnahe Trainerinnen (siehe z. B. https://www.cantienica.com/training).
Es handelt sich eher um eine Dranginkontinenz, wenn bei Nervosität vor einem wichtigen Termin oder ausgelöst durch die Angst, möglicherweise keine Toilette vorzufinden, unkontrolliert Urin abgeht.
In diesem Fall hat die Blase irgendwann gelernt, sich zu stark in das wache Bewusstsein zu drängen, ohne dass das ihrer eigentlichen Funktion dient. Dies kann kurzfristig sinnvoll gewesen sein, wenn daraus allerdings eine Gewohnheit geworden ist, liegt eine Verschiebung der Aufmerksamkeit vor, die die Lebensqualität belastet und behandelt werden sollte. Hier sind ein Miktionstagebuch, behutsames „Umschulen“ der Blase und Medikamente wichtige Instrumente.
Tiefer liegende Themen, die zu seelischer Anspannung und Verkrampfung führen, können häufig durch Kunsttherapie, Heileurythmie oder Psychotherapie gelöst werden. Nicht selten bestehen die Symptome kaum bemerkt schon länger und so ist beim Prozess des „Umlernens“ für die Blasenwandmuskulatur, das vegetative Nervensystem und den steuernden Kopf Geduld angebracht.